Beitrag zur Architektur-Theorie und Geschichte
,,Hugo Häring gehört zu jenen Architekten, die von den älteren Historikern der Moderne übersehen wurden. Selbst für diejenigen, die seinen Namen kennen, ist seine Gestalt zu einer Legende geworden, die sich undeutlich im Nebel vager Formulierungen verliert. Seine Aufsätze sind in alten Zeitschriften verstreut und bis auf wenige, die in den fünfziger Jahre erschienen, nur schwer erreichbar; - von seinen Bauten und Entwürfen ist lediglich Gut Garkau bekannt. Es ist für viele die einzige Erinnerung an das Wirken eines Mannes, welcher der bedeutende Theoretiker des organhaften Bauens ist und - wie Frank Lloyd Wright, Hans Scharoun, Alvar Aalto und Louis Kahn - in die erste Reihe unserer großen Baumeister gehört." Jürgen Joedicke
FORM wird zur ZWANGSFORM ?
Härings Entwurfstheorie
„Wollen wir also formfindung, nicht zwangsform, gestaltfindung, nicht gestaltgebung, so befinden wir uns damit im einklang mit der natur, indem wir nicht mehr gegen sie handeln, sondern in ihr.“
,,Das gestaltziel allen bauens ist: ein organ des wohnens, des lebens, des arbeitens zu sein.“
„Wir wollen die dinge aufsuchen und sie ihre eigene gestalt entfalten lassen. Es widerspricht uns, ihnen eine form zu geben, sie von außen her zu bestimmen, irgendwelche abgeleiteten gesetzhaftigkeiten auf sie zu übertragen, ihnen gewalt anzutun.“
Böttchers Konstruktionstheorie
„Für mich bestimmend ist, bei jeder Betrachtung, immer das unversehrbar, wohl analysierbare, aber nicht in Stücke sezierbare Ganze. Das war auch bei meinen verschiedenen Tätigkeiten der tragende Gedanke, gleichgültig ob es sich dabei um biologische, physikalische oder chemische Erscheinungen handelte. Die Natur in ihrer Wesenhaftigkeit, im Ganzen wie in ihren Gliederungen, wird stets als Einheit wirksam sein.“
Architektur Theorie und Philosophie
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